Haus Raphael in Goldenstedt

Haus Raphael in Goldenstedt / Lutten

Das Haus Raphael beschreitet hinsichtlich des Wohnangebotes für Menschen mit psychischen Erkrankungen bewährte Pfade. Die gewonnenen Erkenntnisse, dass ein attraktives Wohnumfeld Einfluss auf das Wohlbefinden der Bewohner hat, wurde bereits erfolgreich im Haus Gabriel umgesetzt und findet hier weitere Anwendung. Es besteht die Absicht, unter anderem auf diesem Wege den Bewohnern eine Form von Wertschätzung entgegen zu bringen.

Das Haus Raphael wurde im Jahr 2016 neu errichtet und ist unterteilt in vier Wohneinheiten. Das Gebäude verfügt insgesamt über 22 Plätze. Es ist umgeben von einer großzügigen Grünanlage, die zur Entspannung einlädt. Das beschauliche Lutten, in dem das Haus Raphael gebaut wurde, liegt nur wenige Kilometer von der Universitätsstadt Vechta entfernt, die per Bus, Bahn oder dem Rad in kürzester Zeit erreicht werden kann. Damit vereint der Standort die Gemütlichkeit und Überschaubarkeit des Ländlichen mit der Anbindung an eine attraktive Stadt.

Das Konzept des Haus Raphael sowie die angebotenen Hilfen und Interventionen unterscheiden sich nicht von den im Haus Gabriel angebotenen Hilfen und Interventionen. Auch die Leistungen sind in beiden Häusern identisch.

Ausstattung

  • möblierte, helle Einzelzimmer mit eigenem Bad und eigenem Balkon bzw. Terrasse
  • Telefon, Kühlschrank und Fernseher im Zimmer
  • jede Wohngemeinschaft ist an eine eigene Wohnküche angeschlossen
  • Verfügbarkeit von verschiedenen Gruppenräumen
  • Klingel mit Gegensprechanlage, wenn gewünscht
  • eigene Haus- und Zimmerschlüssel
  • gruppenübergreifende Räume (z. B. Ergotherapieräume) bestehen
  • großzügige Außenanlage
  • ausreichend Parkplätze

Die Bewohner einer Wohneinheit teilen sich eine gemeinsame, freundlich eingerichtete Wohnküche, die zum gemeinsamen kochen, essen oder einfach nur zum Verweilen einlädt. Somit bestehen Gelegenheiten, Kontakt zu den anderen Mitbewohnern aufzubauen; niemand ist alleine.

Hilfen und Unterstützung

  • Begleitung im Bezugsbetreuersystem und eine individuelle Auswahl pädagogischer Interventionen zur Förderung des Rehabilitationsprozesses
  • Beratung und Unterstützung bei der Ausführung der Aktivitäten des alltäglichen Lebens
  • Beratung und Unterstützung in Bezug auf Ämter- und Behördenangelegenheiten
  • bei Bedarf Unterstützung in finanziellen Angelegenheiten
  • enge Kooperation mit den Angehörigen (sofern gewünscht) und gesetzlichen Betreuern
  • Unterstützung bei der Erschließung nichtprofessioneller Kontakte
  • Etablierung einer angemessenen fachärztlichen und medizinischen Versorgung
  • Unterstützung bei der hauswirtschaftlichen Selbstversorgung
  • Medikamententraining
  • Psychoedukation
  • Ermittlung von Frühwarnsymptomen der bestehenden Symptomatiken zum Erhalt der Stabilität
  • Nutzung von therapeutischen Verfahren innerhalb des Hauses möglich

Tagesstrukturierende Angebote

Morgenrunde:
Für alle Bewohner der besonderen Wohnform, die an der heiminternen Tagesstruktur teilnehmen, findet werktags um 9.00 Uhr die Morgenrunde statt. Diese beinhaltet ein kurzes Blitzlicht zur emotionalen Befindlichkeit. Auf Wunsch können bei Notwendigkeit entlastende Gesprächsangebote folgen. Weiterhin wird der Tagesablauf besprochen.

Ergotherapie:
Für die Teilnehmer der Ergotherapie wird ein individuelles Programm zusammengestellt, das sich aus den Bereichen Gymnastik, Sport, Hirnleistungstraining, Bewerbungstraining, Werkstoffkunde und Handwerk zusammensetzt. Ziel der Ergotherapie ist die handlungsorientierte Betätigung mit eigenständiger Nutzung vorhandener Ressourcen, der Aufbau von Belastbarkeit und emotionaler Stabilität, die Entwicklung von Zukunftsperspektiven sowie die Sinnfindung eigener Fähigkeiten.

Offene Werkstatt:
Die Bewohner des Hauses können sich auch außerhalb der Ergotherapie in den entsprechenden Räumlichkeiten aufhalten und z. B. an ihren Werkstücken weiterarbeiten sowie sich spontan anderweitig kreativ betätigen.

Training sozialer Kompetenzen/Sozialtraining
Mit dieser Intervention wird individuell auf die Bedürfnisse der bestehenden Gruppe oder des einzelnen Klienten eingegangen. Inhalte können u.a. sein: Selbstsicherheitstraining, Konflikttraining, Kommunikationstraining, Mobilitätstraining, Umgang mit den Symptomen.

Förderung und Stärkung von Selbsthilfepotenzialen
Die Klienten haben die Möglichkeit an Fördergruppen mit unterschiedlichen Themen teilzunehmen. Folgende Themengebiete werden beispielsweise angeboten: Psychoedukation, Stigmatisierung, das Leben in der Gesellschaft, Emotionsregulation, Ernährung/Prävention, kulturelle Aktivitäten. In kleinen Gesprächskreisen können die Klienten über gemeinsame oder auch individuelle Probleme berichten und versuchen Lösungen zu finden. Sie können positive Erfahrungen austauschen, sich gegenseitig motivieren, den Anderen besser kennen sowie verstehen lernen und somit Akzeptanz für sich sowie den Anderen zu entwickeln.

Hilfe bei der Bewältigung von Antriebs- und Motivationsproblemen
Zu Beginn konzentriert sich das Vorgehen auf das Erkennen und Aufzeigen von Problemlagen durch die Unterstützung der Mitarbeiter. Gemeinsam mit dem Klienten werden Lösungsschritte und Kleinstziele entwickelt sowie reflektiert.

Kochgruppe:
Jeder Bewohner wird einmal wöchentlich in eine der unterschiedlichen Kochgruppen eingeteilt, in der ein Training zur Zubereitung unterschiedlicher, gehaltvoller Mahlzeiten stattfindet. Die Kochgruppe sucht gemeinsam ein Gericht aus, kauft dafür ein und bereitet es zu. Anschließend wird gemeinsam gegessen. Dieses Angebot dient, neben der Förderung der Techniken, auch dem Ausbau der Selbstfürsorge.

Wohnraumpflege:
Zweimal wöchentlich findet die Wohnraumreinigung der eigenen Zimmer statt. Das Personal unterstützt die Klienten bei aufkommenden Schwierigkeiten und bietet stützende Anleitung.

Bewohnerrunde:
Einmal wöchentlich kommen alle Bewohner zusammen. In dieser Runde werden die Anliegen aller besprochen und Lösungswege gesucht. In der Bewohnerrunde wird zudem über regelmäßig stattfindende öffentliche Unternehmung diskutiert. Die verschiedenen Angebote wie Kino, Theater, Bowling, etc. werden vorgestellt und ein gemeinsamer Termin vereinbart.